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Junger Monheimer Boxer ist Vizemeister

4. Juni 2019 

Ayoub Galandari kam vor zwei Jahren als Flüchtling aus Afghanistan und fand bald den Weg zu Inter. Der volle Name klingt etwas sperrig: "Internationaler Sport- & Kuluturverein Inter Monheim". Nach der Übersetzung aus dem Lateinischen hat "inter" etwas mit zwischen, unter, in oder hinein zu tun. Der Duden sagt zudem: "Kennzeichnet in Verbindung mit Substantiven, Adjektiven oder Verben eine Wechselbeziehung zwischen zwei oder mehreren." Dass die Monheimer interkulturell sind, ist praktisch Programm und sogar mehr als eine graue Theorie ohne passenden Inhalt. Den jüngsten Nachweis
dafür gab es jetzt in Velbert bei den Deutschen Meisterschaften der Boxer in der Altersklasse U 19: Ayoub Galandari sicherte sich die Vizemeisterschaft im Halbfliegengewicht. Das sind in diesem Fall die relativ leichten jungen Männer, die zwischen 46 und 49 Kilo Körpergewicht auf die Waage bringen. Erhan Güneser, der Inter-Vorsitzende und Trainer der Boxer, war begeistert: "Das ist eine unheimlich starke Leistung. Ayoub hat sich das durch seinen enormen Fleiß und seine große Disziplin
verdient."

Der Nachwuchs-Boxer (17) kam vor zwei Jahren als Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland und fand bald den Weg zu Inter - wo ihn Güneser mit offenen Armen aufnahm. Im Training war Ayoub mit derart viel Leidenschaft dabei, dass er zwölf Monate später seinen ersten Kampf bestreiten konnte. Damit begann sein Weg über Kreis-, Bezirks- und NRW-Meisterschaften bis zu den nationalen Titelkämpfen, die nun den bislang größten Erfolg brachten. Der Monheimer gab im Halbfinale gegen Alexander Kozlenko aus Cottbus alles und wurde dafür mit dem Einzug ins Finale belohnt. Hier traf er
auf Coskun Diyar (BSK Seelze), der ein deutliches Plus an Kampf-Erfahrung in die Waagschale werfen konnte. Außerdem reichten bei Ayoub Galandari nach einer ausgeglichenen ersten Runde später die Akkus nicht mehr, um seinen ausgeruhteren Kontrahenten noch einmal ernsthaft in Gefahr bringen zu können.

Erhan Güneser glaubt, dass sich Galandari weiterhin entwickeln wird. "Er ist ein echter Angriffsboxer", sagt der Coach, "wir nennen ihn den kleinen Mike Tyson." Die Karriere des 17-Jährigen, der für Güneser "ein unheimlich lieber und hilfsbereiter Kerl ist", gilt seiner Meinung nach auch als Beleg dafür, was der Sport zu leisten vermag. Beim Verein Inter Monheim boxen Sportler unterschiedlichster Nationen, Religionen und Kulturen. "Woher einer kommt und an was er glaubt, spielt keine Rolle", betont Güneser. Speziell beim Boxen seien vielmehr eine ganze Menge Disziplin und hoher Einsatz erforderlich, um voranzukommen. Ayoub Galandari vereint beides. Genau deshalb ist er jetzt Deutscher Vizemeister geworden.

Quelle: Michael Deutzmann RP

 

Der Mix der Kulturen startet durch

1. August 2007

Zeichen setzen für das Miteinander, das ist ihr Ziel. Durch Sport Menschen verschiedener Nationalitäten zusammenbringen ist der Weg dahin, Teamgeist und Respekt notwendige Voraussetzung.

Der Verein Inter Monheim nennt sich selbst Internationaler Sport- und Kulturverein und führt seit knapp einem halben Jahr die verschiedensten Kulturen Monheims sportlich zusammen. Im Sport sind alle gleich, da können die heimatlichen Hintergründe der Mitglieder noch so verschieden sein. 

„Die Jugendlichen müssen weg von der Straße“, findet Vorsitzender Erkan Güneser (35), der dieses Vorhaben als ein weiteres Ziel versteht. „Wir wollen ihnen, aber auch anderen Menschen verschiedener Nationalitäten einen Zeitvertreib und eine Perspektive bieten.

Dadurch bewegen sie sich aufeinander zu.“ Einige Kulturkreise hat er bereits zusammen gebracht. Darauf ist Güneser besonders stolz, mittlerweile zählt er schon ganze neun verschiedene Nationalitäten, die bei Inter Monheim vertreten sind.

Das Konzept ist denkbar einfach, doch die Idee muss man haben: „Sport verbindet“, so lautet das Motto des neuen Vereins, der so möglichst viele Menschen erreichen will. Ob nun beim Fußball, Boxen oder der Gymnastik für Frauen – die Gemeinschaft zählt, unabhängig von Herkunft und kulturellen Hintergründen.

Quelle: Carola Hilbrand WZ